Krafttier Wolf

Krafttier Wolf

„Seit geraumer Zeit bin ich ein Schamanentier,
die Weisen der Erde wussten meine Kräfte zu nutzen, das sag ich dir.
Sie haben sich mit meiner Kraft umgeben,
denn sie wussten, wo ich bin - ist auch der große Segen.
Vom Glück geleitet,
vom Optimismus geküsst, wird das Leben zu Gold, wo ein Wolf in der Nähe ist.
Die Sippe ist mir wichtig, deshalb steh ich für den Herdengeist.
Intuitiv kenn ich mein Revier,  nichts geschieht hier, von dem ich nichts weiß.
Tiefes Wissen um die Natur und den Zusammenhang der Kräfte,
fließt durch meine Körpersäfte!

Immer den Rat zur richtigen Zeit - kommuniziere mit den Geistern,
mach dich für wahre Gemeinschaft bereit! Wäre die Erde ein Tier,
sie wäre ein Wolf, das sag ich dir! Alt bin ich als Seele,
doch erweck ich in dir auch die kindlichen Wege.
Alles in einem bekommst du, verbindest du dich mit meiner Kraft.
Große Weisheit ruht in dir – finde den Platz fernab von Eile und Hast!“

Er ist wild und scheu, kraftvoll und geheimnisvoll, der Wolf. Er ist der Vorfahr aller Hunderassen und eine anpassungsfähiges Raubtier. Wölfe vermeiden den Kontakt mit Menschen und das, aber nicht nur weil sie von diesen verjagt und teils ausgerottet wurden. Dieses Säugetier ist in Asien, Nordamerika und (Ost-) Europa anzutreffen. Mittlerweile siedelt es sich auch wieder in Deutschland an. Der Canis lupus (lat.), wie er auch genannt wird lebt und jagt im Rudel mit bis zu 15 Tieren, wodurch ein hoher Verwandtschaftsgrad innerhalb des Rudels normal ist . Geschlechtsreife Tiere jedoch verlassen das Rudel und gründen in einem fremden Revier selbst ein Rudel. Das Rudel wird von einem Leitwolf und einer Leitwölfin angeführt, nur sie paaren sich und der Nachwuchs wird vom ganzen Rudel versorgt. Innerhalb des Rudels herrscht eine sehr genaue Rangordnung, die durch ritualisiertes Demuts- und Unterwerfungsverhalten stabilisiert wird. So müssen auch die Leitwölfe ihre Position immens verteidigen, insbesondere während der Paarungszeit im Winter. So beanspruchen Wölfe durch ihre Revierkämpfe ein großes Gebiet für sich, welche sie durch Duftmarken kennzeichnen. Der Geruchssinn ist verständlicherweise der am besten ausgeprägte Sinn.

Dieses Krafttier teilt sich seine Energie genau ein und hungert auch mal tagelang. Doch bei der Jagd sind sie nicht wählerisch. Sie hetzen Wildschweine, Elche, Rehe, Hirsche und geben sich auch mal mit Hasen, Schafen, Ziegen, Bibern und kranken Tieren zufrieden. Als Zwischenmahlzeit kommen Beeren, Aas und Früchte in Frage. Im Grunde nehmen sie das, was sich gerade in ihrem Lebensraum findet. Damit der Wolf sein Köpergewicht bestenfalls halten kann benötigt er 10% von seinem Eigengewicht an Nahrung. Wölfe wiegen zwischen 30 und 60 kg bei einer Größe von 1 – 1,5 Meter. Sein schwarz, grau, weiß, gelblich-braun gefärbtes Fell wechselt er zwei Mal im Jahr. Seine Sprunghöhe kann 5 Meter erreichen und er läuft bis zu 40 km/h schnell. In der Wildnis hat er einen Lebenserwartung von 6 - 13 Jahren. Das typische Wolfsheulen übrigens, hat den Zweck das Revier zu markieren, das Rudel zusammenzuhalten und mit anderen Wölfen in Kontakt zu treten. Ein Zusammenhang zwischen Vollmond und Wolfsgeheul ist daher ein Mythos.

In vielen Kulturen ist  der Wolf ein wichtiges und mächtiges Schamanentier, um welches viele Legenden kreisen. Bei den Inuits erzählt man sich von Amarok. Der riesige Wolf jagt und frisst Jeden der nachts so töricht sei alleine zu wandern oder zu jagen. Nur er selbst jagt alleine und nicht im Rudel wie seine Artgenossen. Die Germanen erzählten sich, das Odin und die Walküren auf Wölfen ritten und mit dem Wolfsgeheul den Sieg eines Kampfes voraus sagten. Odin selbst hatte zwei Wölfe, Geri und Freki. Wurde aufgetischt, bekamen sie des Gottesvaters Mahl während dieser sich nur von Met ernährte. Sie waren Odin stets treu und standen ihm tapfer zur Seite im Kampf. Am Ende machten sie sich über die Leichen her, wenig kuschelig. Wobei Odin dafür oft mit einem Wolfskopf dargestellt wird. Man sagt, er selbst zog einen Wolf auf, der mit seinem Sohn Tyr befreundet war. Doch dieser Wolf, so nachzulesen in der Edda, mit dem Namen Fenris soll für Ragnarök, dem Weltenden und dem Untergang der Götterwelt verantwortlich sein.

Die keltischen Druiden verehrten den Wolf als magisches, mächtiges Totemtier welches die Gemeinschaft führt, schützt und bewahrt. Die Monate Januar und Februar nannte man Wolfszeit. In dieser Zeit traten die Druiden ihre Reise in die Anderswelt an um zu schauen was für die Gemeinschaft dienlich ist. Auch bei den Indianern stand diese Zeit im Namen des Wolfes. So sahen sie ihn als Lehrer und Führer insbesondere in harten und kalten Zeiten.

Als Symbol des Lichtes wurde er in Griechenland gesehen. Die Begründer Roms, die Zwillinge Romulus und Remus, einst am Tiber ausgesetzt wurden von einer Wölfin gefunden und gesäugt. In China wird er Palast des Himmels von einem Wolf bewacht, in der Mongolei erscheint er als der Vorfahre von Dschingis Kahn. Im Hinduismus steht er für die Nacht und wird als Reittier von Furcht bringenden Göttinnen gesehen.  Die Yukon haben eine Weisheit die besagt, dass der Mensch sein Sozialverhalten vom Wolf und sein Ernährungsverhalten vom Bär lernen solle. In einer Legende der Schoschonen wird erzählt, dass der Wolf und der Koyote eine Diskussion führen was mit den Verstorbenen geschehen soll. Letztlich sind sie sich einig, dass verstorbenen Menschen nicht ins Leben zurückgeholt werden, damit es nicht zu viele Menschen auf der Erde gibt. In Schottland tragen viele Clans den Titel „Wolfsclan“. In der Vollmondzeit soll unser Schattenseite, welche gerne verdrängt wird wieder zum Leben erwachen. Genau das ist der Zeitpunkt, da der heulende Mondgesang die Reiche der Anderswelt öffnet.

Dies ist wohl auch ein Grund weshalb der Wolf nicht gerne gesehen wird. Weder in „Rotkäppchen und der böse Wolf“ noch in „Der Wolf und die sieben Geißlein“ spielt er eine sympathische Rolle und als Werwolf schon gar nicht. Dabei steht sein Amulett für Schutz, Gemeinschaftssinn, Führung und lädt eine dem Ruf der Seele zu folgen.  Im Medizinrad ist er im Süden zu finden. Der Zeit des Reifens und der Liebe.

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