Herzlich willkommen zum ersten Video Podcast "Frag Daniel Atreyu".

Das ist ein Videoformat, welches ein, zwei Mal wöchentlich erscheinen wird, wo ich immer gerne auf deine Fragen Bezug nehme, also auf die Fragen, die mich erreichen. Ich bin hier an dem Seminarort in der sächsischen Schweiz, wo ich auch die erste Frage quasi gestellt bekommen habe, mit der ich einsteigen möchte. Die Frage ist:

Wie bringe ich meinen Verstand dazu, ruhig zu sein?
Wie kann ich mehr und mehr Stille erfahren, ohne so viel zu denken?
Wie kann ich meine Gedanken abschalten, stoppen und kontrollieren?

Das ist eine spannende Frage, die ich immer öfter gestellt kriege, deswegen habe ich gedacht, ich nehme mal Bezug darauf. Lass uns mal anfangen, ich erkläre es immer gern so:

Die Gedanken

Immer, wenn ein Gedanke passiert, bringt mich der Gedanke aus dem Gefühl weg von dem, was gerade sich in mir bewegt. Also der Gedanke, wenn ich denke, heißt es, ich fühle gerade nicht, ich bin nicht präsent. Jetzt würde ich einfach sagen, der Schlüssel, um weniger zu denken, ist Präsenz und Fühlen – das auf alle Fälle.
Ich gebe das immer als Beispiel: Stell dir mal vor, du begegnest jemandem und du freust dich schon so, diese Person zu sehen und auf den letzten paar Metern, bevor du die Person umarmst, du hast so eine Freude von: So schön, dich zu sehen. Du denkst in dem Moment gar nicht. Oder auch, wenn du etwas machst, was dir total Spaß macht, du vergisst dich dabei selbst.

Gedanken abschalten durch Wahrnehmen

Wenn du bei einer Rose riechst und dir denkst: Wow. Das Wow kommt danach, der Geruch selbst ist Wahrnehmen, präsentes Wahrnehmen, kein Gedanke, no mind. Also, wenn du Präsenz wahrnimmst oder auch spürst, ist kein Verstand da. Und dieses Wahrnehmen passiert über das spüren der Gefühle, also würde ich sagen, das ist ein innerer Sinn. Aber auch über äußere Sinne, ganz präsentes Hören, präsentes Sehen oder präsentes Spüren mit den Händen.

Das Spüren

Wenn ich vor mir einen Stoff liegen habe, ein Stück Stoff und mir denke: Wow, ist das schön, ich will das mal richtig spüren. Und ich fahre mit der Hand richtig bewusst darüber, ganz langsam, um die Struktur wahrzunehmen, um den Stoff zu spüren – kein Verstand, also no mind. Also kannst du sehen, wenn wir ganz präsent bei dem sind, was wir tun, ist der Verstand ruhiger und es hilft die Gedanken abzuschalten.

Gedanken abschalten

Setzt aber natürlich voraus, weil präsent sein heißt, dass ich das spüre, was gerade in mir passiert, also was das Leben in mir auslöst oder bewegt. Dass ich immer mehr den Raum schaffe, dass Gefühle in mir sein dürfen und ich nicht immer aus der Präsenz gehen muss. Sonst gehe ich wieder in den Verstand. Ich hoffe, du verstehst ein bisschen die Verbindung zwischen Präsenz, Gefühl und Verstand. Das ist die Wegbewegung aus der Präsenz.

Punkt 1 – Stille: Gedanken abschalten

Meiner Wahrnehmung nach ist der Verstand unser Freund, also der Verstand ist der Mechanismus, der sagt: Solange du das, was in dir passiert, nicht spüren kannst, solange du dazu noch nicht bereit oder gewillt bist, bin ich da, um dich davor zu bewahren. Das heißt, der Verstand ist ein Mechanismus, den sich das Bewusstsein selbst erschaffen hat, um sich kurzfristig quasi vor der Vielfalt an Eindrücken zu schützen. Das ist meine energetische Sicht der Welt.

Punkt 2 – Stille: Gedanken abschalten

Das ist der innere Dialog. Also innerer Dialog heißt, die Geschichte, die man sich selbst immer erzählt. Zum Beispiel, ich sehe auf der Straße ein rotes Auto fahren und in meinem Verstand bildet sich sofort eine Geschichte: Ah, ein rotes Auto, meine Oma hatte doch mal einen roten Panda und mit dem waren wir mal auf dem Jahrmarkt und da haben wir doch Bier getrunken und gequatscht und Spaß gehabt – das war schön. Also innerer Dialog heißt, es wird ein Impuls aufgenommen und der führt mich weg. Der führt mich entweder in die Vergangenheit, in das, was ich kenne oder führt mich in die Zukunft zu dem, was ich mir erträume.
Wenn ich zum Beispiel sehe, boa der hat aber ein großes Haus, das will ich auch. Dann gehe ich gleich ins Denken. Wie wird das wohl passieren? Also innerer Dialog heißt sozusagen, das Selbstgespräch, das wir mit uns führen. Hat nichts mit Präsenz zu tun. Die Präsenz ist sozusagen der Lösungsansatz dafür. Und der erste Schritt ist meistens, den inneren Dialog zu erkennen.

Punkt 3 – Stille: Gedanken abschalten

Ich erkenne, dass ich wieder in einer Schleife laufe, die sich weiter spinnt und dann ist es gut mal zu sagen: Stopp. Also sprich mit deinen Gedanken und sage: Stopp. Einfach ein Stopp, klares Stopp. Es gibt eine schamanische Methodik neben diesem Stopp sagen, auch wirklich zu erkennen: Welche Stimme spricht denn gerade in mir? Es gibt verschiedene Aspekte in uns, die zu Wort kommen. Das kann einmal der innere Zweifler sein, der was sagt: Nein, das kann ich mir nicht so vorstellen, also ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann. Es gibt also verschiedene Stimmennuancen in uns und auch die können wir mit Bewusstheit immer klarer wahrnehmen und auch dann wieder ein Stopp reingeben.

Bewusst entscheiden: Präsenz und Verantwortung

Also all das hat mit Beobachten zu tun, mit Wahrnehmen, mit Schauen: Bin ich gerade präsent? Wenn nein, entscheide dich für deine Präsenz. Das ist ein ganz spannender Punkt, wirklich. Entscheide dich dafür präsent zu sein und entscheide dich dafür, Verantwortung für das zu übernehmen, was du gerade spürst. Das ist oft schon der erste Schritt um die Gedanken leiser werden zu lassen, oder sogar ganz abzuschalten.
Das sind zwei kraftvolle Entscheidungen, die ich so gefunden habe, die dich augenblicklich in den Moment bringe – so wumm – ich bin hier: Was ist los? Lass es uns angehen. Das ist Präsenz.

Deine Übung: Gedanken abschalten lernen

Ich habe eine Übung, die ich gern mit dir teilen wollen würde. Das ist einmal: Stell dir wirklich vor, du nimmst dir einen gemütlichen Sitzplatz. Das kann meditativ sein, muss es aber nicht. Schließe mal deine Augen. Jetzt stell dir mal ganz bewusst vor und entscheide dich dafür, die Tür zur Vergangenheit zu schließen. Also schließe mal die Tür zur Vergangenheit. Es kann vor deinem inneren Auge passieren oder einfach durch deine Vorstellung, Entscheidung.

Schau mal, wie sich das anfühlt, wenn du die Tür zur Vergangenheit schließt. Alles, was vergangen ist, ist weg, also du kannst es nicht mehr ändern, also schließ einfach diese Tür. Das Gleiche machst du mit der Zukunft, auch die Tür, die innere Tür zur Zukunft, die wird geschlossen. Was morgen ist, keine Ahnung. Was in zwei Stunden ist, keine Ahnung. Also manchmal glaubt man es zu wissen, aber es können noch immer ganz andere Sachen passieren. Also auch die Tür zur Zukunft, schließe sie mal.
Und dann schaue und spüre mal, also vor allen spüre mal:

Was bleibt übrig?
Was bleibt übrig, wenn deine Energie nicht mehr in die Vergangenheit fließt, Tür ist zu?
Was bleibt übrig, wenn deine Energie nicht mehr in die Zukunft fließt, Tür ist zu?
Wo bist du?
Wo bist du, wenn diese beiden Türen geschlossen sind?

Und die gefühlte Antwort heißt meistens entweder: Hier oder Jetzt. Dann sind in der Regel auch die Gedanken still und das Denken abgeschaltet!

Und was ist im Hier? Im Hier ist Erfahrung. Sobald ich die Erfahrung deute, ist es eine gedeutete Erfahrung. Es ist mehr nur Wahrnehmung. Das ist okay und menschlich, Erfahrungen zu deuten und das ist auch wichtig, aber genauso wichtig ist es auch, Erfahrung in erster Instanz einfach mal als Erfahrung wahrzunehmen. Also auch die Kunst, anzuhalten und den Moment zu genießen.

Stille: Gedanken abschalten, stoppen, kontrollieren

Die Übung ist für dich, dass du da immer reinspüren kannst, dich hinsetzen kannst, schließ die Augen, schließ die Tür zur Vergangenheit ganz bewusst, Intension, also absichtsmäßig, und schließ die Tür zur Zukunft. Schau, wo du dich dann befindest.

Linke Seite – Tür zur Vergangenheit – Danke sagen

Ich habe noch einen kleinen Tipp für dich, der aus der Erfahrung kommt, der ganz hilfreich ist. Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir diese Türen nicht schließen können. Weil irgendetwas dazwischen ist, uns jemand davon abhält. Die offene Tür symbolisiert das Energien aus der Präsenz abfließen, wodurch es auch schwierig wird, die Gedanken abzuschalten. Es ist natürlich auf energetischer Ebene ein Teil, wo wir Macht abgegeben haben, also wo wir etwas im Leben mehr Macht gegeben haben als unserer Schöpferkraft – passiert sehr häufig. Mein Tipp, wenn du die Tür zur Vergangenheit nicht zumachen kannst, drehe dich wirklich mal mit deinem Blick nach links, schaue ganz nach links und sage einmal: Danke. Lass das dann wirken und mache das so oft, bis sich diese Tür schließen lässt.

Rechte Seite – Tür zur Zukunft – Danke sagen

Dir zu erklären, warum das so ist, wäre jetzt ein bisschen zu weitgreifend. Es funktioniert, also mache es gern. Wenn die Tür zur Zukunft sich nicht schließen lässt, weil du das Gefühl hast, irgendwas steht dazwischen, drehst du dich zur rechten Seite. Also du schaust nach rechts und sagst: Danke. Und auch das machst du so oft, bis du das Gefühl hast, auch die rechte Tür in die Zukunft lässt sich schließen.

Frag Daniel Atreyu – Gedanken abschalten, stoppen und kontrollieren

Ja, ich freue mich, das mit dir zu teilen. Falls du Fragen hast, gerne unten im Kommentar teilen. Falls du Erfahrungen mit den Übungen und zum Video hast, gerne auch unten teilen. Und wenn du Lust hast, den regelmäßigen Podcast einfach mitzuverfolgen, dann abonniere meinen Kanal einfach, dann bist du voll dabei.

Und ich wünsche dir eine schöne Zeit mit mehr Präsenz, mehr innerer Stille und mehr Wahrnehmung, präsenter Wahrnehmung. Das ist der Schlüssel.

Was auch immer es ist, sei es Essen. Ich nehme etwas in den Mund und ich schmecke es so intensiv, dass es in dem Moment des Schmeckens nur dieses Essen und meine Erfahrung gibt. Kein Denken- Gedanken sind abgeschaltet!

Oder ich spaziere im Regen und anstatt mir zu denken: Boa dieser Regen, scheiße, jetzt werde ich nass. Öffne dich mal für den Regen, diesen Regen zu spüren, ihn zu genießen. Wasser kommt vom Himmel, wie geil. Wasser, Quell des Lebens, strömt auf mich. Also da ist wirklich Verstand versus Erfahrung.

Ich denke, das ist einfach eine Entscheidungs- und eine Übungssache. Ich denke, präsentes Wahrnehmen ist auch eine Übungssache, wie das lernen die Gedanken abzuschalten und anzuhalten. So wünsche ich dir viel Freude, Genuss und Spaß damit.

Bis zum nächsten Mal. Tschüss.

(Hier kannst du den Text des Videos lesen - beide sind identisch!)​​​​​ Schließen
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